Du stehst vor der Entscheidung zwischen Kernbohrgerät und Bohrhammer?
Viele Handwerker und Heimwerker wählen das falsche Werkzeug und verschwenden Zeit, Geld und Nerven.
Das muss nicht sein!
Hier erfährst du alle wichtigen Unterschiede zwischen beiden Bohrgeräten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Kernbohrgerät?
Ein Kernbohrgerät ist ein spezialisiertes Werkzeug für präzise, große Bohrungen in harten Materialien. Es arbeitet mit einer hohlen Bohrkrone, die einen zylindrischen Kern aus dem Material herausschneidet.
Kernbohrgeräte werden hauptsächlich für Durchmesser ab 40 mm eingesetzt. Sie bohren besonders sauber und hinterlassen glatte Bohrungswände ohne Risse oder Absplitterungen. (Hier spielt insbesondere die Betonbohrkrone eine wichtige Rolle, da sie speziell für harte Materialien entwickelt wurde.)
Die Maschine arbeitet mit konstanter Drehzahl und kontinuierlichem Vorschub. Dabei entsteht deutlich weniger Vibration als bei anderen Bohrverfahren.
Was ist ein Bohrhammer?
Ein Bohrhammer kombiniert Rotation mit schlagender Bewegung. Er eignet sich perfekt für kleinere bis mittlere Bohrungen in Beton, Mauerwerk und Stein.
Das Werkzeug arbeitet nach dem Hammerbohrprinzip: Während sich der Bohrer dreht, schlägt ein Schlagwerk zusätzlich auf das Material ein. Diese Kombination macht harte Materialien effizient bearbeitbar.
Bohrhämmer sind die erste Wahl für Bohrungen zwischen 6 mm und 40 mm Durchmesser. Besonders für Heimwerker ist ein Abbruchhammer zusammen mit einem Bohrhammer ideal für schnelle und effektive Arbeiten.
Die wichtigsten Unterschiede im Überblick
Einsatzbereich und Bohrduchmesser
- Kernbohrgerät: Große Bohrungen ab 40 mm bis über 400 mm Durchmesser
- Bohrhammer: Kleinere Bohrungen von 6 mm bis etwa 40 mm Durchmesser
Arbeitsweise und Genauigkeit
Das Kernbohrgerät schneidet präzise und vibrationsarm. Es hinterlässt perfekt runde Löcher mit glatten Wänden. Für besonders anspruchsvolle Bohrungen sind Kernbohrer optimal geeignet.
Der Bohrhammer arbeitet mit Schlagkraft und eignet sich für schnelle, unkomplizierte Bohrarbeiten. Die Bohrqualität ist gut, aber nicht so präzise wie beim Kernbohrgerät.
Geschwindigkeit und Effizienz
Bei großen Bohrungen ist das Kernbohrgerät deutlich schneller. Es schneidet nur den Rand und lässt den Kern intakt herausfallen.
Der Bohrhammer muss das gesamte Material zerkleinern und abtragen. Bei großen Durchmessern würde das sehr lange dauern.
Wann verwendest du welches Gerät?
Kernbohrgerät einsetzen bei:
- Rohrdurchführungen für Heizung, Sanitär oder Lüftung
- Bohrungen für Steckdosen und Schalter in dicken Wänden
- Kernentnahme für Materialprüfungen
- Präzisen Bohrungen in Sichtbeton
- Durchmessern über 40 mm
Bohrhammer verwenden für:
- Befestigungsbohrungen für Dübel und Schrauben
- Löcher für kleinere Rohre und Kabel
- Schnelle Bohrarbeiten im Heimwerkerbereich
- Mobile Einsätze ohne Wasseranschluss
- Bohrungen bis 40 mm Durchmesser
Kosten und Anschaffung
Bohrhämmer sind deutlich günstiger in der Anschaffung. Gute Geräte gibt es bereits ab 100-300 Euro.
Kernbohrgeräte kosten wesentlich mehr – zwischen 800 und mehreren tausend Euro. Dazu kommen die Kosten für verschiedene Bohrkronen.
Für gelegentliche Anwendungen lohnt sich oft die Miete eines Kernbohrgeräts anstelle des Kaufs.
Fazit: Die richtige Wahl treffen
Die Entscheidung hängt hauptsächlich vom Bohrdurchmesser ab. Bis 40 mm ist der Bohrhammer die praktischere und kostengünstigere Lösung.
Für größere, präzise Bohrungen führt kein Weg am Kernbohrgerät vorbei. Es arbeitet sauberer, schneller und verursacht weniger Schäden am umgebenden Material.
Berücksichtige bei deiner Entscheidung auch die Häufigkeit der Nutzung und dein verfügbares Budget. Beide Werkzeuge haben ihre Berechtigung – es kommt nur auf den richtigen Einsatz an.